Vom 10. - 12.07.1926 fand das 5. Musikfest des Süddeutschen Musikerverbandes statt. Dabei handelte es sich um
Festspiele (Gesangswettbewerb) mit 107 Teilnehmern aus ganz Württemberg die in drei Leistungsstufen (Gold, Silber und Bronze) um den Titel
des Verbandsmeisters sangen.
Am Samstag um 14 Uhr begannen die Wettspiele nachdem die Teilnehmer mit Sonderzügen angereist waren. Als Ausrichtungsstätten diente
der Stadtgarten, das katholische Vereinsheim und die Staatsturnhalle. Zum Tagesabschluss fand um 20 Uhr ein Festbankett statt. Allzu lange kann
dieses nicht gedauert haben, denn am nächsten Tag war um 5 Uhr Wecken und um 6 Uhr wurden die Festspiele wieder fortgesetzt. Um 11 Uhr
marschierten alle Kapellen auf dem Marktplatz auf, wo Oberbürgermeister Lüllig eine Festrede hielt. Anschliessend ging es im Festzug zum
Stadtgarten. Dort wurden um 18 Uhr die Preis verleihen bevor um 21 Uhr der Ball mit einem Feuerwerk eröffnet wurde.
Während des Festzuges wurden die 3 schönsten Vereine für ihre Aufmachung, Marschordnung und Verhalten prämiert. Es herrschte striktes Rauchverbot
und die Frauen und Kinder mussten am Ende ihres zugehörigen Vereines marschieren.
Während des Musikfestes durften die Läden abends bis 21 Uhr öffnen. Dabei wurde die Preisbildung für Gegenstände des
täglichen Bedarfs einer verstärkten Nachprüfung durch die Obrigkeit unterzogen. Sein Auto konnte man auf den Parkplätzen in der
Ledergasse abstellen wofür eine zu bezahlende Gebühr an ein Aufbewahrungsunternehmen zu entrichten war. |